Alle Jahre wieder werde ich zu Beginn der kalten Jahreszeit von meinen Patienten gefragt, ob sie zur Vorbeugung gegen Erkältungen etwas tun könnten wie z.B. Vitamin C nehmen.
Das Institut für Pharmakologie der Medizinischen Universität Innsbruck hat in seiner unabhängigen Pharmainformation wiederholt über den vermeintlichen Nutzen von Vitaminen berichtet:
Eine Metaanalyse konnte bei der Auswertung von bis zu 29 Studien keine Senkung der Frequenz von Verkühlungen, bzw. bei Gabe während einer Verkühlung keinen Effekt auf den Krankheitsverlauf sehen. (Jahrgang 22/2 Mai 2007)
Eine „Verwendung von Vitaminen bei einem Mangel an Nutzen aber bei einem möglichen Schaden medizinsch nicht zu vertreten“. Aufgrund der Studien der letzten Jahre zeigte sich, dass bei normal ernährten Personen in Österreich die Gabe von Vitamin A, C, E und Folsäure weder Krebs, Herz- und Gefäßerkrankungen noch Alzheimer-Demenz verhindern oder lindern kann. Negative Folgen wie erhöhte Krebsanfälligkeit, Nierenschäden oder Herzinsuffizienz erscheinen wahrscheinlich. (Jahrgang 25/3 September 2010)
Auch die noch immer beliebten Kombinationspräparate von Schmerzmittel mit Vitamin B insbesondere bei neuropathischen Schmerzen haben keine bessere Wirkung als das Schmerzmittel alleine. (Jahrgang 19/2 Juni 2004)
Vitamine und Mineralienpräparate sind also zur Krankheitsvorbeugung ungeeignet. Auch Echinacea Pflanzenpräparat erwiesen sich sowohl hinsichtlich der Infektionsrate als auch in Bezug auf die Schwere der Symptome (wie Menge des Nasalsekretes) als wirkungslos. (Jahrgang 21/2 Mai 2006)
Meiner Meinung nach sind die besten Vorbeugemaßnahmen vor Erkältungen gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung in der frischen Luft. Ziel ist es vor Winterbeginn das Abwehrsystem mit der zunehmenden Kälte zu konfrontieren. Geeignet dazu sind sportliche Aktivitäten (schon flottes Spazierengehen nützt!), Kneippen zu Hause in der Dusche oder Saunabesuche.
Copyright Dr. Edgar Gubo